Kleine Educational-Escape-Rooms mit CoSpaces erstellen
In diesem Beitrag geht es um die Erstellung von Mini-Escape-Rooms von und mit SuS, die diese dann teilen und sich gegenseitig vorführen können. Wir verwenden dazu die kostenfreien Version von CoSpacesEDU. Der Lehrer registriert sich kostenlos und kann dann eine Klasse erzeugen. Nun hat er einen Klassencode mit dem sich bis zu 30 SuS kostenfrei anmelden können.
Dieser Klassencode kann nun an die SuS weitergegeben werden (alternativ können auch die LuL die Anmeldung der SuS erledigen). Auf der Startseite unter „Log in“ wählt man nun „Mit einem Login-Code anmelden“ und dort wiederum „Mit einem 5-Zeichen Klassen-Code anmelden„.
Wenn der Code akzeptiert wurde kann der Benutzername und das Passwort gewählt werden. M.E. sollten das die LuL erledigen, um Probleme mit den Benutzernamen und das Passwörtern zu umgehen.
Einmal angemeldet können der SuS nun in ihrer Klasse eine vorbereitete Aufgabe bearbeiten und darüber hinaus zwei eigene Spaces (Free Play) erstellen. Von SuS erstelle CoSpaces-Welten können erst durch den Lehrer zur Veröffentlichung freigegeben werden, so dass die SuS keinen Unfug damit treiben können.
Sie können sich nun schon mal sehr viele fertige CoSpaces-Welten von anderen Nutzen in der Galerie ansehen, Sie können auch die von uns vorbereiteten Welten öffnen:
In dieser Auswahl sind bereits einige Welten mit Escape-Room-Elementen dabei.
CoSpaces-Welten bestehen aus einer oder mehreren 3D-Szenen, die dann per CoBlocks interaktiv gestaltet werden können.
Wenn man an das Gestalten von 3D-Szenen geht, dann stellt man sehr schnell fest, dass in der kostenlosen Version die Vielzahl der Objekte gesperrt ist. Das ist ärgerlich, lässt sich aber – wie wir später sehen werden – recht einfach umgehen.
Wenn man seine Szene, z.B. einen Raum aus dem es zu entkommen gilt, erstellt hat, so kann man sich der Programmierung von Interaktivität widmen. Dazu müssen alle Objekte, die in die Interaktivität einbezogen werden sollen, für CoBlocks freigegeben werden!
Man sieht, dass man im Szene-Baum ein Objekt anwählen kann. Mit einem Klick auf die drei Pünktchen öffnet sich das Kontext-Menü des Objektes. Hier kann man das Objekt umbenennen, manipulieren und unter „Code“ einstellen, dass man das Objekt in CoSpaces-Blocks (CoBlocks) verwenden will.
Ein ganz einfaches Beispiel soll nun die Verknüpfung eines Objektes mit einer Quiz-Frage zeigen.
Jetzt kann man Stück für Stück die Welt „beleben“ und so den Escape-Room gestalten.
Beim „Coden“ fällt ebenfalls sehr schnell auf, dass auch hier die Möglichkeiten der freien Version sehr eng gehalten wurden. Trotzdem reicht auch das, was zur Verfügung steht, um richtige Spiel-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Dazu haben wir ein paar Tipps und Tricks für Sie bereitgestellt.
Tipp 1: Da die Auswahl an Objekten sehr eingeschränkt ist, kann man schon vor der eigentliche Arbeit mit CoSpaces erledigen. Auf der Webseite von SweetHome3D kann man sich kostenlos registrieren lassen und den online-Editor aufrufen. Hier kann man ein komplettes Zimmer (oder auch Wohnung) gestalten und im sh3d-Format speichern.
Webseite: http://www.sweethome3d.com/de/SweetHome3DOnlineManager.jsp
Zum Überführen in das obj-Format muss der Lehrer das Programm SweetHome 3D herunterladen, die heruntergeladenen sh3d-Dateien importieren und unter 3D-Ansicht den Export durchführen.
Diese gezippte Datei (obj-Datei, Material-Datei und ggf. Texturen in eine Datei zippen) kann nun in CoSpaces als 3D-Objekt hochgeladen werden. Jedem Nutzer stehen in der kostenlosen Version zehn Uploads pro Szene zur Verfügung. So kann man anspruchsvolle Räume generieren, obwohl CoSpaces diese Objektvielfalt eigentlich nicht unterstützt 😉
Tipp 2: Da Animationen in der freien Version nicht unterstützt werden muss man sich mit dem Drehen (nur um den Mittelpunkt eines Objektes) und Bewegen von Objekten behelfen. Um z.B. eine Tür richtig zu animieren muss man dieselbe Tür duplizieren und unmittelbar neben die eigentliche Tür positionieren. Nun gruppiert man die beiden Objekte im Szene-Baum und kann dann das Objekt um die Mittelachse rotieren lassen. Die überflüssige Tür wird nun auf unsichtbar gesetzt und schon hat man eine anständige Tür-Animation.
Tipp 3: Das Öffnen von Kisten und Truhen kann man ebenfalls ohne Animation bewerkstelligen. Dazu lädt man einfach zwei Versionen (eine offene und eine geschlossene Version) der Truhe und platziert diese exakt an die gleiche Position. Nun wird die offene Variante beim Start der Szene auf Sichtbarkeit 0% gesetzt. Man sieht nun nur noch die geschlossene Truhe. Diese wird per „wenn … angeklickt wird“ so eingestellt, dass die versteckte Truhe auf Sichtbarkeit 100% gesetzt wird und somit sichtbar ist. Die geschlossen Truhe muss nun um „10m in 0.001s runter bewegt“ werden. Das bewirkt, dass sie nicht mehr zu sehen ist und auch nicht mehr angeklickt werden kann. Im Endeffekt ergibt sich ein scheinbares Öffnen der Truhe beim Anklicken. Das funktioniert auch bei der Cardboard box und Open cardboard box aus SweetHome 3D und anderen beliebigen Gefäßen von denen man zwei Versionen hat.
Tipp4: Ein zentrales Thema bei Escape-Rooms sind sogenannte Mehrfach-Schließen. Diese bewirken, dass sich ein Schatz (oder eine Tür) erst öffnen lässt, wenn alle Teilaufgaben gelöst sind!
Das Prinzip kann man hier erkennen: https://edu.cospaces.io/SZG-YKF
Das Prinzip beruht darauf, dass der grüne Knopf zum Türöffnen von fünf roten Knöpfen (Scale-Faktor 1.1) überlagert wird. Bei jeder richtigen Antwort wird einer der roten Knöpfe versenkt (Bewege 100m in 0.001s nach unten). Wenn alle Fragen richtig beantwortet worden sind, dann sind auch alle roten Knöpfe „verschwunden“ und der grüne Knopf kann gedrückt werden!
Das gleich Prinzip war auch schon im ersten Escape-Room der oberen Beispiele zu sehen. Mit dem Finden des rostigen Schlüssels wurde der rote Button der Truhe „versenkt“ und die Truhe kann mit dem grünen Button – mit dem rostigen Schlüssel 🙂 – geöffnet werden …
Mit diesen Tipps und Tricks sollte das Gestalten von Escape-Räumen nun locker von der Hand gehen. Der Lehrer kann das Grundgerüst in der Aufgabenstellung ja bereits vorgeben und die SuS können dieses dann in ihren Space kopieren und brauchen nur noch die Fragezeichen zu verstecken!
In der untenstehenden Präsentation wird CoSpacesEDU den Editoren von BlocksmithXR und Mozilla Hubs gegenübergestellt:
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Gestaltung eigener Escape-Rooms für und/oder mit ihren SuS.
Ihr Team des MPZ LKL in Borna.